Allmählich brach die Nacht an. Ich stand mit dem Rücken zum Wind, der uns die warme Sommerluft herbeiwehte. Ich wusste, wie sehr meine Schwestern die Seefahrt liebten. Aufgeregt tuschelten sie miteinander, als das Schiff anlegte. Ich hatte mich schon vor einigen Minuten von ihnen abgewandt, denn ich sah in den Tiefen des weiten Ozeans keine Hoffnung, so dunkel und schwarz, wie er uns empfing. Ich wollte diese Reise nicht antreten, zumal sie viel größer und gefährlicher sein würde, als all die anderen Reisen, die wir schon hinter uns gebracht hatten. Man hatte uns, unsere Mutter und unseren Vater gewarnt, doch an ihrer Entscheidung änderte sich nichts. Am liebsten wäre ich zum anderen Ende des Steges zurückgelaufen, doch diese Möglichkeit gab es nicht. Ich seufzte laut und betrachtete die Schlaufe meines Hutes, sie war ebenso braun wie das Band an meiner Taille, welches mein weißes Kleid zierte. Dann sah ich auf, am Ende des langen Steges erschien ein Punkt. Eine Gestalt schien auf uns zu kommen. Man würde uns bald auffordern, sich auf das Schiff zu begeben, doch ich konnte meine Beine keinen Zentimeter bewegen. Zum Glück lehnte ich mit meinem Ellenbogen auf dem Geländer, sonst hätte ich schon längst mein Gleichgewicht verloren. Mein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren, als ich erkannte, wer auf uns zukam, rutschte mir der Hut vor Verblüffung aus der Hand… was hatte das zu bedeuten?
Hoffnung?
Mir gefällt dein Text sehr gut. Am besten gelungen ist meiner Meinung nach das offene Ende, weil es einen zum Nachdenken anregt.